„Watten-Agenda“: EU-Mittel „für nachhaltigen Tourismus zum Erhalt und Schutz des Weltnaturerbes“

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„Nachhaltiger Tourismus“ zum Erhalt und Schutz des Weltnaturerbes: „Die Ziele des Projekts sind Sensibilisierung und Begeisterung für das Wattenmeer, Wissen und Wissensvernetzung über das Wattenmeer, Verknüpfung nachhaltiger Erlebnisformen mit dem Wattenmeer“ – Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer und „Weltnaturerbe“,Upleward/LK Aurich: im Vordergrund Touristenbespaßung, im Hintergrund ein Offshore-Windpark-Kabelverleger, Foto (C): Eilert Voß

Es gibt mal wieder Geld aus völlig unübersichtlichen EU-Fördertöpfen. Die Beträge werden u.a. abgeschöpft von der Tourismusindustrie, die vorgibt, damit den „Erhalt und Schutz des Naturraumes Weltnaturerbe Wattenmeer in den Mittelpunkt“ zu stellen. Sieht man genauer hin, geht es im grenzübergreifenden Projekt „Watten Agenda“ unter der Leitung der „Ostfriesland Tourismus GmbH“ in Leer um die weitere touristische Vermarktung dieses Naturraumes und Großschutzgebietes, das dazu noch 2009 werbewirksam als „Weltnaturerbe“ ausgewiesen wurde. Im PR-Neusprech sieht das so aus: „Mit dem Projekt entsteht eine neue umsetzungsorientierte Struktur der grenzübergreifenden Wattenmeer-Zusammenarbeit, die einen nachhaltigen Tourismus zum Erhalt und Schutz des Weltnaturerbes in den Mittelpunkt stellt. Die Ziele des Projekts sind Sensibilisierung und Begeisterung für das Wattenmeer, Wissen und Wissensvernetzung über das Wattenmeer, Verknüpfung nachhaltiger Erlebnisformen mit dem Wattenmeer und die Kommunikation des Wattenmeers über die Region hinaus.“
Nun müsste auch dem letzten naturbewegten Ignoranten klar werden, worum es in diesem „Weltnaturerbe“ und Großschutzgebiet Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer tatsächlich geht: um die weitere Steigerung der Tourismuszahlen. Die derzeitigen inoffiziellen Zahlen gehen von inzwischen weit über 30 Millionen Übernachtungen jährlich im und am Nationalpark von Cuxhaven bis Emden aus, Tendenz immer weiter steigend. Ganze 11 Ranger ohne Kompetenzen und Boote sollen auf 3.500 qkm für die Betreuung sorgen. Die Nationalparkverwaltung mit ihrem Leiter Peter Südbeck hat sich in den letzten Jahren als Tourismusagentur zur Steigerung der Übernachtungszahlen entpuppt. Diese Nummer wird unverfroren als „nachhaltiger Tourismus“ verkauft. Der Massentourismus ist einer der Hauptbelastungsfaktoren in diesem europäischen Natura-2000-Schutzgebiet. Zugleich finanziert die EU aber die weitere zusätzliche Belastung dieses Naturraumes für noch mehr Tourismus, diesmal unter dem abgenutzen Begriff „nachhaltig“. Der Blaumilch-Kanal des Schrifstellers Ephraim Kishon lässt grüßen…

Presseeinladung

Einladung zur Auftaktveranstaltung am 18.02.2016

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie auf den folgenden Termin aufmerksam machen und würden uns freuen, wenn Sie daran teilnehmen könnten.

Auftaktveranstaltung zum INTERREG V-A Projekt „Watten-Agenda“

Für das grenzübergreifende Projekt „Watten-Agenda“ in der Ems-Dollart-Region findet am Donnerstag, den 18.02.2016 in Bad Nieuweschans die Auftaktveranstaltung statt. Hierzu laden Sie die Projektpartner bestehend aus Ostfriesland Tourismus GmbH, Die Nordsee GmbH, Internationale Dollart Route e.V., Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer, Provincie Fryslan und Provincie Groningen ein. Mit dem Projekt „Watten-Agenda“ soll der Erhalt und Schutz des Naturraumes Weltnaturerbe Wattenmeer in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Projektpartner werden im Rahmen der Auftaktveranstaltung das Förderprojekt detailliert vorstellen und auf die einzelnen Maßnahmen eingehen, die bis zum Projektende im Jahr 2018 realisiert werden. Im Anschluss findet ein Pressegespräch statt, in dem den Vertretern Fragen gestellt werden können.

INTERREG-Fördermittel für grenzübergreifende Projekte zugesagt
13-10-2015
EMS DOLLART REGION – Der Lenkungsausschuss INTERREG/EDR verabschiedete jetzt fünf neue Projekte im INTERREG V A-Kooperationsprogramm. Insgesamt wurden damit rund 16 Millionen Euro Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) für die Region bereit gestellt. An der Kofinanzierung beteiligen sich die Niedersächsische Staatskanzlei, das nordrhein-westfälische und das niederländische Wirtschaftsministerium sowie die niederländischen Provinzen. In den kommenden Jahren werden insgesamt über 32 Millionen Euro in diese grenzübergreifenden Projekte investiert. […]
„Watten Agenda“ lautet der Titel des grenzübergreifenden Projektes unter der Leitung der Ostfriesland Tourismus GmbH in Leer, das ebenfalls bewilligt wurde. Mit dem Projekt entsteht eine neue umsetzungsorientierte Struktur der grenzübergreifenden Wattenmeer-Zusammenarbeit, die einen nachhaltigen Tourismus zum Erhalt und Schutz des Weltnaturerbes in den Mittelpunkt stellt. Die Ziele des Projekts sind Sensibilisierung und Begeisterung für das Wattenmeer, Wissen und Wissensvernetzung über das Wattenmeer, Verknüpfung nachhaltiger Erlebnisformen mit dem Wattenmeer und die Kommunikation des Wattenmeers über die Region hinaus. Das Projektgebiet erstreckt sich von der niederländischen Küste der Provinzen Fryslân und Groningen über Ostfriesland bis zur Weser auf deutscher Seite und umfasst auch das maritim geprägte Hinterland.
Insgesamt werden rund 2,6 Millionen Euro dafür bereit gestellt: Rund 1,3 Millionen Euro steuert die EU bei, kofinanziert wird das Projekt von der Niedersächsischen Staatskanzlei und den niederländischen Provinzen […]

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