Langsam nimmt der Widerstand gegen noch mehr Windkraftanlagen auch in Ostfriesland Fahrt auf. Nicht Naturschutzargumente, die ohnehin schwer zu vermitteln sind, sondern die nachvollziehbare gesundheitliche Beeinträchtigung durch den Dauerlärm und der Wertverlust der Immobilien stehen im Vordergrund des zunehmenden Protestes der betroffenen Anlieger. Die Bürgerinitiative „Weitblick“ (eine von hunderten in Deutschland) hat ein eindrucksvolles Video auf YouTube über ein Freiluft-„Energieerlebniszentrum“ bereitgestellt, das das ganze Ausmaß der Landschaftszerstörung der ehemals weiten ostfriesischen Landschaft deutlich macht, in einem räumlich eng begrenzten Teil des Landstriches. Klicken Sie unten rechts auf das laufende Video, um es im Vollbild anzusehen.
Die Flächen für diese Wind“parks“ wurden von Ratsmitgliedern bereitgestellt, die – eigentlich – für das Gemeinwohl angetreten sind, sich aber nicht selten selbst durch Beteiligungen an WKA bereichern. Der Bundesverband Windenergie (BWE) zeigt in seinen Seminaren, wie es geht. Diese Massierung der Anlagen sind die Auswüchse der Gier, entfesselt durch das Erneuerbare Energien Gesetz, das den Betreibern satte Renditen für 20 Jahre garantiert, finanziert von allen Stromkunden zusätzlich zum Strompreis, eine asoziale Konstruktion. Vorgeschoben wird das Argument des “Klimaschutzes“ oder „wollt Ihr lieber ein Atomkraftwerk“, nichts von beiden stimmt. Mit diesen Argumenten wird lediglich versucht, die weitgehend uniformierte (dafür umso mehr gezielt desinformierte) Bevölkerung einzulullen und von den eigenen Geschäftsinteressen und Renditeerwartungen abzulenken. Diese Anlagen tragen NICHTS zu einer verlässlichen Stromversorgung bei, sie sind angewiesen auf grundlastfähige Wärmekraftwerke, die auch Regelkraftwerke sind, um den schwankenden Windstrom („Zappelstrom“) im Netz zu stabilisieren. Zum „Klimaschutz“ taugen sie ebensowenig, weil sie nur windabhängig funktionieren und weder das Wetter noch das Klima (abgesehen vom Kleinklima im Windpark) beeinflussen können. Mit einer vielbeschworenen „Energiewende“, mit der Deutschland weltweit alleine dasteht, hat das nichts zu tun.
Auch diese Landschaft ist unübersehbar das Opfer dieser Gier geworden; fast jede Kommune möchte nun ihren eigenen Windpark haben, einfache Mehrheiten genügen für einen entsprechenden Flächennutzungsplan, in der Regel an den betroffenen Bürgern vorbei, die Pervertierung der kommunalen Selbstverwaltung. Noch nie waren Ratsentscheidungen so weit vom Bürgerwillen entfernt, wenn es Windkrafteignungsflächen geht. Das Land Niedersachsen mit seinem Umweltministerium, eng verbandelt mit der unersättlichen Windenergiewirtschaft, arbeitet an einem Windenergieerlass, der 400 Meter Abstände zur Wohnbebauung vorsieht, bei Anlagenhöhen, die bald 200 Meter erreichen werden. Das ist rücksichtsloser staatlich geförderter Lärmterror mit kalter Enteignung der Immobilienbesitzer.
An Arle schließen sich an ein Windpark in Lütetsburg, oder in der anderen Richtung Dornum/LK Aurich. Die Betreiber in Dornum haben eine ganze Gemeinde gekapert, allein der Kämmerer ist in acht Betreibergesellschaften vertreten. Allein im Dornumer Gemeindegebiet stehen weitere 122 (einhundertzweiundzwanzig) weitere Anlagen; es schließt sich an der Windpark Westerholt/LK Wittmund mit mehr als 50 Anlagen und weiter Utgast/Holtgast/LK Wittmund mit ebenfalls ca. 50 Anlagen. Zusammen stehen auf der ostfriesischen Halbinsel in den Landkreisen Aurich, Wittmund, Leer, Friesland und Stadt Emden ca. 1265 Windkraftanlagen, insgesamt sind weitere 180 Anlagen beantragt oder befinden sich im Genehmigungsverfahren. Es sind überwiegend Anlagen vom Hersteller Enercon aus Aurich, der hier sein Schaufenster betreibt. Gleichzeitig wird Ostfriesland als Tourismusregion vermarktet, ein Hohn!
Man stelle sich vor, ein öffentlich-rechtlicher Fernsehsender würde mit einem professionellen Team diese Landschaftszerstörung dokumentieren und zur besten Sendezeit senden….ein Traum, noch!
Links: http://www.wattenrat.de/tag/windenergie/ (scrollen!)