Der „Masterplan“ zur Rettung der Ems soll bis 2050 greifen. Ein Masterplan deshalb, weil eine Werft im binnenländischen Papenburg riesige Kreuzfahrtschiffe baut, die ohne die ständige (!) Emsvertiefung und ohne ein Stauwerk, beschönigend Sperrwerk genannt, gar nicht an an das seeschifftiefe Wasser überführt werden können. Dadurch wurde das Flusssystem, das von Emden bis Leer auch ein Natura-2000-Gebiet ist, nachhaltig zerstört: zu hohe Fließgeschwindigkeit, Trübungen, Sauerstoffzehrung, Schädigung der Fischfauna, Überflutung der Vogelschutzgebiete beim Ems-Stau zur Schiffsüberführung, enorme Kosten für den Steuerzahler. Der Masterplan wurde vom Bundesministerium für Verkehr, den Landkreisen, der Meyer Werft und WWF, BUND und NABU unterzeichnet. Der WWF ist eine Umweltstiftung, BUND und NABU sind klagebefugte, sog. „anerkannte“ Naturschutzverbände. Seit Jahren werkeln deren Funktionäre an einer Verbesserung der ökologischen Situation der Ems, es flossen Gelder in Millionenhöhe, von denen gesagt wird, das niemand so genau weiß, wofür sie verwendet wurden.
Mit der Meyer Werft schlossen die Umweltverbände zudem einen „Generationenvertrag“ auf dreißig Jahre, dessen vollständigen Inhalt auch nur die Vertragspartner kennen. Mit dem neuen Masterplan soll der Eindruck erweckt werden, man könne den Fluss in den nächsten 35 Jahren durch zusätzlich Polder im Binnenland und Veränderungen am Ems-Stauwerk sanieren. Die einfachste Lösung, die Werft an die Küste zu verlegen und den Fluss damit wieder in einen naturnahen Zustand zu bringen, wird von den Umweltverbänden, die vor allem Naturschutzverbände sind, nicht mehr verfolgt, auf Rechtsmittel gegen die Meyer Werft wird verzichtet. Damit sind BUND und NABU nun endgültig zu „Umweltverhinderungsverbänden“ geworden! Zum Masterplan gibt es offene Fragen, die die Initiative „Rettet die Ems“ vorgelegt hat. Den „Offenen Brief“ dieser rührigen Gruppe aus Leer veröffentlichen wir nachstehend im Wortlaut als PDF-Datei: Fragen und Anmerkungen zum Masterplan Ems
Der Verein „De Dyklopers“ hat eine Postkarte entworfen und so seinen Unmut über die entrückten Verbändefunktionäre aus Hamburg und Hannover zum Ausdruck gebracht; die Postkarte sehen sie teils ganz oben als Startbild und die Rückseite hier:
Der enorm teure Irrsinn der Emsvertiefung für die Meyer Werft wird zusätzlich deutlich, wenn man weiß, dass riesige Schiffssektionen für die Werft in Rostock auf der Neptun Werft oder in Danzig/Polen gebaut werden. Das Wattenrat-Bild zeigt eine Überführung auf einem Ponton von Danzig auf der Ems. Die vorgefertigten Sektionen wurden über die Ostsee, den Nord-Ostsee-Kanal, die Nordsee und schließlich über die Ems nach Papenburg geschleppt! Hinterher wird das fertige Schiff zurück über die Ems an die Nordsee überführt. Die Baggerarbeiten für die Emsvertiefung werden vom Steuerzahler bezahlt, ebenso das Ems-Stauwerk. Die Überführung der Sektionen ist auch YouTube zu sehen: https://www.youtube.com/watch?v=qG9N1-bsDpY .
Die Ostfriesen Zeitung berichtete bereits am 03. Februar 2015 über die Überführung vorgefertigter Schiffsteile von einer Danziger Werft nach Papenburg mit einem Spezialschiff:
Und wie es tatsächlich in den geplanten Ersatzflächen an der Ems aussieht, hat unser Mitarbeiter Eilert Voß mit der Kamera festgehalten: Intensivstlandwirtschaft, so weit das Auge reicht.
Die Funktionäre der Umweltverbände müssten die tatsächliche Situation an der Ems eigentlich kennen. Weil sie aber abhängig von Fördermitteln des Landes sind, spielen sie das Spiel der Meyer Werft und der verfehlten Wirtschaftspolitik des Landes, egal welche Partei gerade in der Regierungsverantwortung ist, mit.