Viel ist auf den Wattenrat-Webseiten zum Unsinn und zur Überflüssigkeit der Jagd auf Wasservögel, vor allem in deren Schutzgebieten, geschrieben worden. Wir haben alles versucht, informiert und dokumentiert, häufige Jagdverstöße – Jagd bei Dunkelheit und Nebel, strafbare Fehlabschüsse -nachgewiesen und Anzeigen erstattet – die alle im Sande verliefen. Unterstützt wurden wir vor allem von Jägern, intern von denen, die Wasservogeljagd ebenfalls für überflüssig und sogar für verwerflich halten, und öffentlich von Jägern des Ökologischen Jagdverbandes (ÖJV), die sich deutlich gegen die Wasservogeljagd in Schutzgebieten positionieren. Kurzzeitig keimte Hoffung auf Besserung der Zustände auf, als die Partei der Bündnisgrünen in Niedersachsen ankündigte, diese widerlichen Zustände in den Vogelschutzgebieten zu ändern. Über Zugvogeljäger in Italien regen wir uns auf, deutsche Zugvogeljäger, sogar in Schutzgebieten, sind die von der Politik geschützten edlen Waidmänner? Die Grünen, in Person von Landwirtschaftsminister Christian Meyer, haben es zaghaft versucht, sind aber am Koalitionspartner SPD gescheitert. Hier baute die SPD-Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende Johanne Modder aus dem Rheiderland mit ihren jagenden Genossen eine unüberwindliche Nein-Hürde auf. Fachlich war von der Dame wenig oder nichts zu hören, sie schickte ihren Mitgenossen Wiard Siebels, ebenfalls SPD-MdL, in die klägliche öffentliche Diskussion und Anhörung, die vom Geschwätz der beutegeilen Freizeitjäger dominiert wurde. Heraus kam eine neue Jagdzeitenverordnung, kein fairer, sondern ein fauler Kompromiss. In Schüttdorf wohnt Gerhard Hinze, von Beruf Zahnarzt. Gerhard Hinze ist passionierter Jäger, aber kein Wasservogeljäger. Herr Hinze hat sich in Wort und Schrift stets gegen die Wasservogeljagd, gerade in Schutzgebieten, ausgesprochen. Und Herr Hinze hat einen Abgesang auf die Grünen verfasst, den wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Es fehlt noch ein Gedicht zur SPD, aber deren blindes Treiben gegen den Naturschutz ist längst Allgemeingut geworden:
Gedicht
Ein Abgesang
Die Grünen sind gestorben,
Die Grünen sind nun weg.
Sie haben sich verbogen
Für einen falschen Zweck.
—
Sie kämpften einst fürs Leben,
Sie kämpften nicht fürs Geld
Sie kämpften für die heile,
Für eine bessre Welt.
—
Dann ließen sie sich nieder
Und folgten einer Spur,
Die sie ins Abseits führte,
Hinweg von der Natur.
—
Nun sitzen sie im Keller
Und weinen gar so sehr:
„Was ist aus uns geworden ?
Wir kennen uns nicht mehr.“
—
So legt Euch denn, ihr Brüder,
In Gottes Namen nieder.
Kalt ist der Abendhauch…
Bewahr euch Gott vor Strafen,
Und lasst uns ruhig schlafen
Und unsre Hoffnung schläft dann auch.
Schüttorf, den 1. Oktober 2014, der Tag, an dem das sinnlose Töten von Tieren durch Verordnung von den Parteien nicht verhindert wurde.
Gerhard Hinze