In der Nacht vom 01. auf den 2. Dezember 2013 liefen größere Mengen Öl, vermutlich Dieseltreibstoff aus einem Langeoog-Versorgungsschiff, in den Bensersieler Hafen aus. Seewärts entwickelte sich daraus ein größerer Ölfleck. Verölte Küstenvögel wurden bisher nicht gefunden. Mit einem Ölabschöpfgerät (Kordelskimmer) des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) wurde das Öl oberflächlich abgeschöpft. Unterstützt wurde der Einsatz von der Esenser Feuerwehr, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), der Wasserschutzpolizei und der Polizei in Esens. Am Abend war der Einsatz beendet. Die Wasserschutzpolizei ermittelt inzwischen nach dem Verursacher. Die Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven forderte die Leiter der Nationalpark-Informationshäuser in der Umgebung auf, die Augen nach verölten Vögeln offen zu halten und die Spülsäume zu kontrollieren. Ausreichend qualifizierte Ranger (sechs hauptamtliche Dünenwärter auf den Inseln, ohne hoheitliche Befugnisse) gibt es nicht im Nationalpark, die diese Aufgabe wahrnehmen könnten.
Pressemitteilung des Landkreises Wittmund, 02. Dez. 2013:
Ölverunreinigung im Hafenbecken von Bensersiel am 02.12.2013
Heute morgen stellte der Hafenmeister von Bensersiel einen Ölfilm im Hafenbecken von Bensersiel fest. Daraufhin wurden Feuerwehr, Landkreis, NPorts und NLWKN alarmiert. Seitens der Feuerwehr Esens wurden Ölsperren im Bereich der Hafen- Zu- und Ausfahrt installiert. Auf Anforderung der unteren Wasserbehörde wurde ein Spezialunternehmer zum Absaugen der Ölanlandungen sowie ein Spezialgerät des NLWKN zum Aufnehmen der Ölmengen eingesetzt.
Am Nachmittag erfolgte eine Küstenbefliegung durch ein Flugzeug des Havariekommandos Cuxhaven. Dabei wurde festgestellt, dass seeseits bereits ein größerer dünner Ölfilm von ca. 1,6 km Längenausdehnung und ca. 400m Breite zu erkennen ist. Es wurden zwei Boote des NLWKN dazu eingesetzt, mittels einer zwischengeschalteten Ölsperre einen Teil des Öls wieder zum Hafen zurück zu ziehen, um dort abgesaugt zu werden.
Seitens des NLKN wurde ein sog. Kordelskimmer eingesetzt. Insgesamt waren ca. zwischen 30 bis 40 Feuerwehrleute im Einsatz.
Vermeintliche Schadensursache ist nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen ein technischer Defekt an einem Versorgungsschiff der Langeoog-Linie. Dabei sind angeblich 400 Liter Dieselöl ausgetreten. Die Wasserschutzpolizei ermittelt.
Herr Dr. Gregor Scheifferth von der Nationalparkverwaltung teilt mit, dass bislang keine ölverunreinigten Vögel im Wattengebiet festgestellt wurden. Bei einer Überfahrt nach Langeoog wurden ebenfalls keine ölverschmierten Vögel gesichtet. Auch der Salzwiesenrand ist scheinbar nicht von Ölverunreinigungen betroffen.
Die Ölsperren wurden gegen ca. 15:30 Uhr zusammengezogen und die restlichen Ölansammlungen abgezogen, so dass die gesamte Reinigungsaktion zum Einbruch der Dunkelheit abgeschlossen war.