Der NABU rief, und die Vogelzähler kamen wieder einmal zur „Stunde der Gartenvögel“. Erneut zog der Naturschutzbund Deutschland seine alljährliche Marketing-Nummer ab, die vorgibt, Aussagen über die Bestandsentwicklung von sog. „Gartenvögeln“ zu machen: „Vögel in der Nähe beobachten, an einer bundesweiten Aktion teilnehmen, dabei tolle Preise gewinnen und die Kenntnisse über unsere Vogelwelt steigern – all das vereint die Aktion ´Stunde der Gartenvögel`. Dabei sind Vogelfreunde quer durch die Republik aufgerufen, eine Stunde lang alle Vögel zu notieren und dem NABU zu melden…..Ziel der Aktion ist ein deutschlandweites und möglichst genaues Bild von der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu erhalten. Dabei geht es nicht um exakte Bestandszahlen aller Vögel, sondern vielmehr darum Anteile und Trends von Populationen zu ermitteln.“, so der O-Ton des NABU auf seiner Bundeswebseite. 40.000 Teilnehmer soll die Aktion in diesem Jahr gehabt haben, mit mehr als einer Million gezählter Vögel in mehr als 30.000 Gärten.
Dahinter steckt wieder einmal eine Adressensammelaktion von potenziellen Mitgliedern. Jeder gutgläubige Teilnehmer, der noch nicht NABU-Mitglied ist, erhält nach seiner Teilnahme an seine Adresse eine Aufforderung zur Mitgliedschaft im NABU, Mailings nennt man diese Art der Adressengewinnung. Einen wissenschaftlichen Wert hat die „Stunde er Gartenvögel nicht“: Die Zähler haben die unterschiedlichsten Vorkenntnisse über die Vogelarten, Gärten sind völlig verschieden strukturiert, mit Auswirkungen auf die Vogelbestände in ihnen, und die einmalige und nicht standardisierte Momentaufnahme der beobachteten Vögel kann nichts über irgendwelche Bestandsentwicklungen aussagen. Diese Art der Vogelerfassung nützt nur dem NABU und der Erhaltung der hauptamtlichen Geschäftsstellen, der damit die Anzahl seiner zahlenden Mitglieder, die überwiegend Karteileichen und keine aktiven Naturschützer sind, erhöht. Die Presse unterstützt in jedem Jahr diese Werbeaktion; viele Tageszeitungen und Fernsehsender weisen im redaktionellen Teil auf die Zähltage hin, ohne die Hintergründe zu beleuchten, eine jährliche kostenlose PR-Aktion!
Die Ergebnisse waren wieder einmal „beeindruckend“: Die am häufigsten beobachteten Vögel waren in der Reihenfolge der Haussperling, die Amsel, die Kohlmeise und die Blaumeise, wer hätte das gedacht! Aber der NABU kann auch anders, um an potenzielle Mitglieder zu gelangen. Mit Drückerkolonnen einer gewerblichen Werbeagentur werden in jedem Jahr an der Haustür von Studenten, als NABUben mit einem T-Shirt verkleidet, Hausbewohner geworben. Die Studenten verdienen sich damit bis zu dem mehrfachen einer NABU-Jahresmitgliedschaft, die zunächst in die Werbeagentur und dann später erst an den NABU fließt.