BSH: Windkraftbaustellen auf See gefährlich für Schifffahrt

Emden: Offshore-Windkraftfundamente im Bau

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg meldet Bedenken gegen die Windpark-Baustellen in der Nordsee an, „halbfertige Windräder bedrohen die Nordseeschifffahrt“ ließ die Bundesbehörde verlauten. Das BSH ist die Genehmigungsbehörde für die Offshore-Wind“parks“ in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ). Die Bedenken der Behörde sind zweifellos begründet, aber äußerst kurzsichtig und nicht gerade von Logik geprägt:

Auch fertige Windkraftanlagen auf See sind nicht aus Gummi und daher ein Kollisionsrisiko für Schiffe, ebenso wie die unfertigen Fundamente. Hoch aufragende stählerne Windkraftfundamente oder fertige Windkraftwerke auf See sind gut auf dem Schiffsradar zu erkennen.

Gefahr für die Schifffahrt: Windkraftfundamente von Offshore-Anlagen, Foto (C): EWE

Aber ein Schiff, das mit Ruderschaden in der Nordsee treibt, kann ebenso in ein Fundament einer Windkraftanlage oder in die fertige Anlage mit Mast, Generatorengehäuse und Rotor treiben und havarieren, die Auswirkungen wären ähnlich, vor allem, wenn es ein Öltanker ist. Warum also warnt die BSH nicht von vornherein vor Windparks auf See und genehmigt diese auch noch? Jeden Tag passieren hunderte Schiffe das Verkehrstrennungsgebiet vor der Küste, darunter auch immer Öltanker (marinetraffic.com):  Es ist also nur eine Frage der Zeit….

Spiegel online (SPON), 03. Januar 2013

Offshore-Baustellen Halbfertige Windräder bedrohen Nordsee-Schifffahrt

Von Jörg Schindler

Offshore-Windparks: Baustellen auf See

Der Bau von Offshore-Windparks in der Nordsee stockt, bisher sind nur gewaltige Fundamente für Windmühlen in den Meeresboden gerammt worden. Jetzt warnt eine Bundesbehörde: Durch die Stahlmasten droht die Gefahr einer Havarie – sie könnten Schiffe unter Umständen wie Dosenöffner aufschlitzen.

Berlin – Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnt vor der wachsenden Zahl halbfertiger Offshore-Windparks in der Nordsee. Die nur provisorisch gesicherten Baustellen auf hoher See bedeuteten eine konkrete Gefahr für den Schiffsverkehr, sagte der Leiter des Referats Ordnung des Meeres, Christian Dahlke, SPIEGEL ONLINE. „Mein Schreckensszenario ist, dass da mal ein Schiff reinkracht.“ […]

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