Landtagswahl in Niedersachsen: schwarzes „Bekennervideo“, oder was trägt McAllister unter dem Kilt?

Die niedersächsische CDU macht im Internet Wahlwerbung für die Landtagswahl im Januar 2013: Auftritt David McAllister, Ministerpräsident mit halbem Migrationshintergrund, ein halber Schotte und damit auch Brite als Kind eines Militär-Besatzungsbeamten in Berlin und einer deutschen Mutter. Völlig andere Halbheiten sieht man im aktuellen schwarzen Wahlkampf-„Bekennervideo“ auf YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=qZdK4sMcLaQ

Hier lässt McAllister den Kilt herunter: „So machen wir das. Für Niedersachsen!“ Vorgestellt werden der Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven, die subventionierte boden- und landschaftszerstörende Industrielandwirtschaft mit der noch höher subventionierten und ebenso landschaftszerstörenden Windenergie. Gezeigt wird ausgerechnet der Skandal-Windpark „Wybelsumer Polder“, errichtet in einem Vogelschutzgebiet an der Ems. Es folgen Bilder mit Strandsitzmöbeln des Nordsee-Massentourismus im Wattenmeer und der emszerstörenden Meyer-Werft. Die Ems wurde mit Steuermitteln zu einer Überführungsfahrrinne für die riesigen Kreuzfahrtschiffe ans Meer verhunzt, ständige Baggerarbeiten und hoher Schlickeintrag haben ihr das Leben genommen. Und dann noch der Volkswagenwerk in Emden, mit niedersächsischer Beteiligung. Monokulturen und Technolandschaften: Nur das ist Niedersachsen?

David McAllister ist der Nachfolger von Ministerpräsident Christian Wulff (CDU), der wiederum der Nachfolger von Sigmar Gabriel (SPD) war. Alles Gute kommt eben aus Niedersachsen, oder wie? Das Feindbild dieses schwarz-grenzdebilen Videos ist denn auch die „linke Sprotte“, die sich bei näherer Betrachtung nicht dieser Fischart zuordnen lässt, die dafür aber ziemlich schief in den „Vorwärts“ der SPD gewickelt wird.

Unterlegt wird das Wahlvideo mit Anleihen an das Blut-und-Boden-Lied der Niedersachsen „Sturmfest und erdverwachsen“.  Niedersachsen ist landschaftlich eigentlich mehr, als der Wahlspot der CDU vermitteln will. Aber Niedersachsen ist auch ein politisches Nachkriegs-Kunstprodukt der damaligen britischen Militärregierung unter derzeit halbschottischer Führung mit ausgeprägter Clanwirtschaft (O-Ton CDU: „Unser Häuptling ist ein Schotte“). Ist das die späte Rache der Briten für die Personalunion des Hauses Hannover mit Großbritannien unter Georg I.? Das führt zur Frage, was McAllister tatsächlich unter dem Kilt trägt…

Dieser Beitrag wurde unter Ems, Naturschutz, Tourismus, Wattenmeer abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.