Wie berichtet, wurden im Landkreis Aurich mehrfach fängisch gestellte Schlagfallen gefunden, die allem Anschein nach gegen Greifvögel eingesetzt wurden. Geschützte Tieraten können Windparkplanungen verhindern oder aus Artenschutzgründen zum zeitlich begrenzten Betrieb von Windkraftanlagen führen. Die Betreiber müssen dann erhebliche Einnahmeeinbußen hinnehmen. Der Landkreis Aurich als Untere Naturschutzbehörde setzt aus Effizienzgründen sog. „Octocopter“, kleine Fluggeräte mit acht Rotoren und einer angebauten Digitalkamera, zur Luftaufklärung ein. In kurzer Zeit und mit wenig Personalaufwand können so große Flächen aus mehr als 200m Höhe überwacht werden. Der Norddeutsche Rundfunk, Fernsehen, berichtete am 31. August 2012 über den Einsatz dieser Drohne zum Schutz der Greifvögel. Die Lokalpresse berichtete ebenfalls ausführlich. Keine Erwähnung fand das Thema bisher in der Ostfriesen Zeitung und den zum Zeitungsverlag ZGO gehörenden Zeitungen in Ostfriesland.
Ostfriesischer Kurier, Norden, S. 11, 01. Sept. 2012
Octocopter ist weiter den Schlagfallen auf der Spur
VOGELSCHUTZ Landkreis wertet ab Montag die ersten Daten aus
Bisher sind Felder in Manslagt, Leybuchtpolder, Cirkwehrum und Pilsum überflogen worden.
Aurich/Krummhörn/MA – Am Montag will der Landkreis Aurich mit der genauen Auswertung der Luftaufnahmen bezüglich weiterer möglicher Greifvogel-Schlagfallen auf und entlang von Getreideflächen auswerten.
Die Bilder wurden–wie mehrfach berichtet – von einem sogenannten Octocopter aus „geschossen“. Dabei handelt es sich um ein kleines Fluggerät, das mit modernster Kameratechnik auch kleinste Details auf dem Boden aufnehmen kann. Hintergrund für den Einsatz des Octocopters ist, dass Kreis-Mitarbeiter im Juni auf einem Feld in Eilsum, direkt an der Grenze zu Leybuchtpolder, zwei dieser Fallen zufällig entdeckt hatten. Mit diesen sollten offensichtlich Greifvögel wie Wiesen- oder Rohrweihen gefangen werden. Das Fluggerät habe technisch sehr gut funktioniert, berichtete Erster Kreisrat Dr. Frank Puchert gestern auf Nachfrage. […]
Da die beiden Schlagfallen im Juni in und an Gräben platziert gewesen seien, habe man sich bei der Suche jetzt daran orientiert, betonte Giese. „Wir gehen davon aus, dass da schon fachkundige Täter am Werk waren“, sagte er. Die Falle mit dem Käfig, in der eine tote Stockente steckte, habe sicherlich darauf abzielen sollen, Rohr- oder Wiesenweihen zu fangen. Die Tiere sollten die potenzielle Beute beim Suchflug erspähen, runtergehen und sich auf der Falle niederlassen, damit sie so geschlagen werden könnten, erläuterte er. Durch diese Fallen seien auch alle anderen Greifvögel wie Bussard, Habicht & Co gefährdet. Giese und Ippen sind bestürzt über die Vorgehensweise der Täter, die unter Umständen kein Einzelfall bleiben wird – zumal diese Fallen, obwohl ihr Einsatz verboten ist – noch überall erhältlich sind.„Wir sind sehr besorgt und werden alles tun, um den Tätern das Gefühl zu geben, dass sie jetzt nicht mehr sicher sind“, machten sie deutlich und betonten: „Wir werden nicht zulassen, dass jemand unsere Greifvögel beseitigt.“ […]