Trotz des Nationalpark- und Welterbestatus wird vielerorts im niedersächsischen Wattenmeer gebuddelt, auch in der eigentlich strengsten Schutzzone, der Ruhezone.
Ausführlich haben wir berichtet über die Verlegung von Kabeltrassen für Offshore-Wind“parks“ durch die Nordsee über die Insel Norderney durch das Watt bis an das Festland, einschließlich großflächiger Verheerungen im Watt. Ein neues Bauprojekt wird gerade durch die Salzwiesen (Ruhezone) des Jadebusens bei Varel realisiert. Hier wird eine Druckrohrleitung für eine Vareler Papier- und Kartonfabrik verlegt, die damit ihre geklärten Abwässer in das Watt des Jadebusens einleitet. Die Frage muss erlaubt sein, warum denn gerade das Wattenmeer als direkte Einleitungsstelle gewählt wurde, wenn doch das biologisch geklärte Abwasser aus der Papierproduktion so unbedenklich ist. Wäre es da nicht kostengünstiger gewesen, die Abwässer direkt in den näher gelegenen Vareler Hafen einzuleiten und den Nationalpark und die Salzwiesen unangetastet zu lassen?