Erneuerbare Energien: Alles öko, oder was? Botulismus aus der Biogasanlage?

Neue deutsche Landwirtschaft, alles subventioniert: Ackerbau, Solar- und Windkraftanlagen, Biogasanlage

In Deutschland wird immer mehr Dauergrünland in Ackerland umgebrochen: „Energiepflanzen“ statt Ernährung  heißt offenbar die gegenwärtige Parole der industrialisierten Landwirtschaft. Biogasanlagen schießen derzeit wie Pilze aus dem Boden, üppig und zinsgünstig gefördert von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

In den Anlagen wird „Biomasse“, also z.B. Mais oder Gülle, zur Stromerzeugung oder zur kombinierten Strom- und Wärmeerzeugung verwendet, der erzeugte Strom wird den Betreibern aus der Zwangsabgabe des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG), die alle Stromkunden zahlen müssen, ebenfalls üppig über die üblichen  Stromerzeugungskosten hinaus vergütet. Das merkt inzwischen jeder Stromkunde an seiner Stromrechnung, mit der er die EEG-Förderung der Biogasanlagen, der Photovoltaik und der Windenergie bezahlt. Ein normaler Haushalt mit ca. 5000 kW Jahresverbrauch wird derzeit dafür mit über 200 Euro jährlich zusätzlich zur Kasse gebeten, das Geld fließt direkt in die Taschen der Betreiber. Alle Stromkunden in Deutschland wurden so in diesem Jahr mit 13,5 Milliarden Euro aus dem EEG belastet.

Mais in Aspik, Folien schützen die Maispfanzen

Die Auswirkung dieser angeblichen „Energiewende“, allein auf Subventionen aufgebaut,  hinterlässt in der Landschaft und im Naturhaushalt tiefe Spuren, „Öko“ und „Bio“ ist das nicht. Windkraftwerke entstellen optisch gewachsene Kulturlandschaften und vernichten Vogellebensräume für bestimmte Arten, Sonnenkollektoren  fressen ebenfalls Kulturflächen und Biogasanlagen können sogar zur bedenklichen bakteriellen Botulismus-Belastung des Bodens führen.

Wir drucken hier mit freundlicher Genehmigung der „Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen“ (nein, nicht NABU oder BUND oder wie die Öko-Konzerne sonst noch heißen mögen, die die Nutzung der angeblich „Erneuerbaren Energien“ propagieren und als „Ökostrom“-Vermittler auftreten) eine besorgniserregende Stellungnahme zum Verschwinden des Dauergründlandes zu Gunsten von „Energie“-Pflanzen ab. Darunter finden Sie eine Pressemitteilung aus der Jagdzeitung „Wild und Hund“ zur Botulismusgefahr durch Biogasanlagen.

edit 04. Juni 2011: Heute wird in der Tagespresse diskutiert, ob der aktuell grassierende aggressive EHEC-Erreger, der zu Durchfällen und Nierenversagen führen kann, auch durch den Betrieb von Biogasanlagen verbreitet wird, der mit dem Gärsubstrat aus den Anlagen als Dünger auf das Land aufgebracht wird. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BLV) beklagt zudem die mangelnden Einhaltung von Hygienevorschriften auch in der Landwirtschaft.

Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen (EGE), Mai 2011

[…] Die Nutzung des Dauergrünlandes ist nicht nur erheblich intensiviert worden, sondern die Dauergrünlandfläche ist in allen Bundesländern auch weiterhin rückläufig. Gründe sind die Aufgabe der Weidewirtschaft und der ungebremste Energiepflanzenanbau. Für dieses Ziel gerät immer mehr Grünland unter den Pflug.

So verringerte sich die Dauergrünlandfläche beispielsweise in Niedersachsen von 1,1 Mio. ha im Jahr 1984 auf 704.798 ha im Jahr 2009. Das ist ein Rückgang um 36 % in 25 Jahren. Allein zwischen 2003 und 2009 verringerte sich die Fläche um 9,8 %. Der größte Teil ist zu Ackerland umgewandelt worden.

In mehreren Bundesländern ist der Dauergrünlandanteil an der landwirtschaftlichen Nutzfläche so dramatisch zurückgegangen, dass die Landesregierungen aufgrund der Vorschriften des Gemeinschaftsrechts ein Umbruchverbot verhängen mussten. Das betrifft die Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und seit Anfang 2011 auch Nordrhein-Westfalen.

Landwirten kann in diesen Bundesländern auf Antrag eine Ausnahme von dem Verbot gewährt werden, wenn der Antragsteller eine gleichgroße Ackerfläche neu als Dauergrünland anlegt oder widmet. Die Entscheidung über die Zulässigkeit des Umbruchs trifft die Landwirtschaftsverwaltung. Beschränkungen aufgrund anderer Rechtsvorschriften in Bezug auf den Umbruch von Dauergrünland (z. B. des Naturschutz- und Wasserrechts) bleiben unberührt. An der Entscheidung über die Zulässigkeit des Umbruchs ist die untere Naturschutzbehörde zu beteiligen.

Die EGE hat erhebliche Zweifel, ob diese Vorschriften in der Praxis beachtet werden. Das gilt insbesondere für § 5 Abs. 2 Nr. 5 BNatSchG. Danach ist ein Umbruch von Grünland auf erosionsgefährdeten Hängen, in Überschwemmungsgebieten, auf Standorten mit hohem Grundwasserstand sowie auf Moorstandorten zu unterlassen. Dort widerspricht der Umbruch der guten fachlichen Praxis. Sofern die Bestimmung des § 5 Abs. 2 Nr. 5 BNatSchG nicht schlichtweg ignoriert wird, setzt die Landwirtschaft viel daran, die im Gesetz genannten vier Standorte nach ihren Vorstellungen zu definieren, um auf diese Weise die Bestimmung zu unterlaufen. Aus aktuellem Anlass macht die EGE die Naturschutzbehörden und -verbände auf diese Lage aufmerksam. Diese Behörden und Verbände sollten keinerlei Verstöße gegen diese Vorschrift dulden.

Ist Grünland rechtswidrig umgebrochen worden, kann die Naturschutzbehörde die Wiederherstellung des früheren Zustandes anordnen. Verstößt der Umbruch gegen Cross-Compliance-Regelungen, können von dem betreffenden Landwirt Direktzahlungen zurückgefordert werden. Kommt es infolge des Umbruchs von Dauergrünland zu Schäden an bestimmten gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten und Lebensraumtypen, können nach dem Umweltschadensrecht Haftungspflichten ausgelöst werden. […]

Auch in Bayern ist das Problem gravierend: Ausgerechnet die dortigen Landtags-Grünen beklagen sich ebenfalls über den Gründlandverlust, die Partei, die Deutschland mit immer mehr „erneuerbarer“ Energie beglücken will:

Süddeutsche Zeitung, online, 27. April 2011

München – Die Landtags-Grünen warnen vor einem massiven Verlust an Grünland in Bayern. ‚Im vergangenen Jahr sind wiederum fast 5000 Hektar Wiesen unter den Pflug genommen worden, um dort Mais anzubauen‘, erklärte der agrarpolitische Sprecher Adi Sprinkart. ‚Dies entspricht in etwa der Größe des Ammersees.‘ […]

Die bekannte Jagdzeitung „Wild und Hund“ machte in einer Pressemitteilung auf die gesundheitsgefährdenden Auswirkungen von Biogasanlagen durch die Verbreitung des gefährlichen Botulismus-Bakteriums aufmerksam, die Pressemitteilung von „Wild und Hund“ übernehmen wir hier:

Wild und Hund, Paul Parey Verlag

Presseinformation

Tod aus der Biogasanlage – Chronischer
Botulismus bei heimischen Wildarten

Singhofen, Mai 2011. Seit Jahren gibt es einen schrecklichen Verdacht. Die Reste aus Biogasanalgen, die „sauberen“ Ökostrom liefern, verursachen bei Wildtieren, Haustieren und Menschen eine tödliche Krankheit – der chronische Botulismus. Wild und Hund fragt nicht nur nach der Krankheit, sondern nach den Hintergründen, warum ein derartiges Risiko seit 10 Jahren nicht öffentlich diskutiert werden soll.

Nach Fukushima will die Gesellschaft die Energiewende. Große Hoffnungen liegen auf nachwachsenden Rohstoffen. Die Fläche, auf der heute schon Mais für Biogasanlagen gepflanzt wird, liegt bei 530 000 Hektar. Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner hat  angekündigt (Münchner Merkur vom 27. April 2011), dass sie die Anbauflächen für Pflanzen zur Energiegewinnung deutlich ausweiten will. Von 1,8 auf rund drei Millionen Hektar könnte die Fläche steigen. Biogasanlagen schießen wie Pilze aus dem Boden. Doch der angebliche umweltfreundliche Stromlieferant verbirgt möglicherweise in seinen Gärresten ein für Wildtiere tödliches Bakterium.

Christoph Boll ist für das Jagdmagazin WILD UND HUND einer Krankheit nachgegangen, deren Existenz von der Maislobby geleugnet wird, und deren Auswirkungen auf das Wild katastrophal sein könnten. Der Fall ging durch die Medien: Im Vogtland (Sachsen) starben 600 Kühe und der Landwirt selbst erkrankte schwer. Diagnose: Chronischer Botulismus. Und das war kein Einzelfall, weiß Professor Dr. Helge Böhnel von der Universität Göttingen. Der Wissenschaftler gibt an, bei kranken Tieren aus  landwirtschaftlichen Betrieben in vierstelliger Zahl Botulismus- Erreger festgestellt zu haben. Und er ist davon überzeugt, chronischer und viszeraler Botulismus könne alle Vögel und Säugetiere – also auch Menschen – treffen.

Botulismus ist eine im Regelfall tödlich verlaufende Vergiftung. Der chronische Botulismus hingegen soll schleichend, teilweise über Jahre verlaufen. Dr. Böhnel hält Biosgasanlagen als Verursacher für „sehr wahrscheinlich“. Die Annahme: Beim Schnitt von Biomassepflanzen, vor allem Grünroggen im Frühjahr, werden Jungwild und Gelege mitgehäckselt und gelangen ins Gärsubstrat. Außerdem werden Schlachtabfälle und anderes Fleisch, etwa Althennen, und Gülle als Rohstoff eingesetzt. Bei 40 Grad Gärtemperatur feiert das Verwesungsbakterium fröhliche Urstände. Dies wiederum bildet enorm widerstandsfähige Botulinumsporen, die selbst einen Hygienisierungsprozess (Erhitzung auf 70 Grad Celsius) überstehen. Mit dem Gärschlamm als Dünger landen die Sporen wieder in der Natur. Dort werden sie mit der Äsung aufgenommen, gelangen in den Magen-Darm-Trakt von Nutz- und Wildtieren, verwandeln sich wieder in Bakterien, die dann das Gift produzieren. Häufig reiche dessen Menge nicht für ein schnelles Verenden, sondern führe zum chronischen Verlauf.

Subventionsbetrieb im LK Wittmund

Es hat den Anschein, dass auch die Politik zumindest die Fehlentwicklung mit den Biogasanlagen langsam zur Kenntnis nimmt:

Anzeiger für Harlingerland, Wittmund, 14.05.2011 Seite 1

Maß halten bei Biogasanlagen

ARDORF/MH – Der CDU-Kreisverband Wittmund setzt zwar auf regenerative Energien. Er warnt aber auch vor Fehlentwicklungen – etwa beim Bau weiterer Biogasanlagen und der „Vermaisung“ der Landschaft. Der Kreisparteitag beauftragte am Donnerstagabend den CDU-Kreisvorstand, sich mit dem Konflikt auseinanderzusetzen. Auch wenn die Nutzung regenerativer Energien grundsätzlich zu befürworten sei, „darf das rechte Maß nicht aus den Augen verloren werden“, heißt es in der Begründung. Die Landwirte hätten einen Anspruch auf auskömmliche Einkommen, die Bürger auf qualitativ gute und bezahlbare Lebensmittel. Hier gebe es derzeit Ungleichgewichte.

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