Die Havarie des Atomkraftwerkes in Fukushima nach einem sehr schweren Erdbeben und einem anschließenden verheerenden Tsunami hat wieder Zweifel an der Sicherheit und vor allem dem enormen radioaktiven Restrisiko für simplen elektrischen Strom aus der Steckdose aufkommen lassen.
Medialer Gleichschschritt
In Deutschland folgte nach dem Klima-Hype nun der im medialen Gleichschritt exzerzierte Windkraft-Hype, der schon fast religiöse Züge annimmt: Die messianische Heilserwartung für die Wohlstandsbürger kommt nun mit dem angeblich „sauberen“ Windstrom, der sogar vorgeblich den Atom- oder Kohlestrom ersetzen kann. Sogenannte „Ökostromanbieter“ erhalten regen Zulauf, obwohl aus der Steckdose nach wie vor der identische Strommix für alle Stromkunden kommt, ob mit gewissenberuhigendem „Öko“-Label oder als ganz normalen Netzstrom als Mix, den „Öko“-Kunden und Nichtöko-Kunden gleichermaßen geliefert bekommen. Dafür darf es dann gerne etwas teurer sein, obwohl alle Stromkunden schon jetzt 4,2 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde Aufschlag als Zwangsabgabe aus dem Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) bezahlen dürfen. Das macht für einen Durchschnittshaushalt mit einem jährlichen Verbrauch von ca. 5.000 kWh schon lockere 200 Euro und mehr/Jahr, nur für die Konten der hochsubventionierten Windmüller und Solarbetreiber, ohne messbaren Nutzen für den Verbraucher. Getrennte Leitungen gibt es nicht, und die Windenergie kann ohne ein bestehendes stabiles Stromnetz überhaupt nicht in das Netz eingespeist werden. Stets müssen Regelkraftwerke, also Atom-, Kohle- oder Gaskraftwerke das Netz stabil halten.
Mehr als 22.000 Windkraftanlagen in Deutschland haben bisher kein Wärmekraftwerk überflüssig gemacht. Windstrom, und darüber können auch die großen eingespeisten Mengen nicht hinwegtäuschen, steht nicht bedarfsgerecht zur Verfügung, eben nur dann, wenn der Wind in ausreichendem Maße weht. Deshalb heißt die Windkraft eben Windkraft. Diese physikalischen „Nebensächlichkeiten“ wurden von fast allen Redaktionen und den unerträglich schwätzenden Talkschaugästen geflissentlich übersehen; man fragt sich, wer diesen irrsinnigen, desinformativen und medial gleichgeschalteten Windkrafthype eigentlich propagandistisch steuert.
Hirnschmelze?
Der neo-biedermeierliche Angst- und Konsumbürger hat sich bequem eingenischt in die energieintensive Industriegesellschaft, inklusive PS-starkem Vorzeigeauto und flachestem Unterhaltungsbrei aus der Glotze. Dazu ist Energieromantik angesagt: Die Energie für die Fettlebe soll gefälligst „sanft“, „natürlich“ und „alternativ“ sein. Ist das der bürgerliche Realitätsverlust mit beginnender partieller Hirnschmelze?
Abbau von Genehmigungshemmnissen
Die Havarie in Fukushima wurde umgehend von der höchst aggressiven und politisch-medial engvernetzten Lobby der „Erneuerbaren“ genutzt, um ihrer Forderung nach dem Abbau von „Genehmigungshemmnissen“ Nachdruck zu verleihen: Höhenbeschränkungen sollen entfallen, die Nähe zur Wohnbebauung soll verringert, die Verfahren für die notwendigen riesigen Höchstspannungsleitung quer durch die Republik sollen „beschleunigt“ werden. Es geht ausschließlich um ein Geschäftsmodell, eine haushaltsneutrale gigantische Subvention über das EEG auf dem Rücken aller Stromkunden, nicht aber um die Versorgungssicherheit einer Industrienation. Dabei handeln Investoren, die von ihnen bezahlten Gutachterbüros und der willfährige kommunale Klüngel als Genehmigungsbehörde Hand in Hand, die betroffenen Anwohner erfahren in der Regel zuletzt von den Planungen.
Die Katastrophe als Geschenk
Die Kraftwerkswerkshavarie in Japan war das Geschenk für die unersättliche Lobby, die nun auch eine höhere Einspeisevergütung fordert. Das würde den Strompreis für alle Verbraucher in Deutschland noch weiter in die Höhe treiben, nicht nur für die privaten, sondern auch für die Industrie. Irgendwann ist elektrischer Strom dann ein Luxusgut, aber „öko“. Inwieweit das gerade energieintensive Produktionszweige im Lande halten wird, bleibt abzuwarten. Einer der Katastrophengewinnler ist der Bundesverband Windenergie (BWE), der mit einem „Gutachten“ nachweisen will, dass Onshore-Windkraftwerke gar Atomkraftwerke ersetzen können. Die nüchternen Zahlen sehen jedoch ganz anders aus: Aus Leistungsdaten der Strombörse EEX lässt sich errechnen, dass sogar die leistungsstärkeren Offshore-WKA im Januar 2011 eine Volllastauslastung von lediglich 25 Prozent hatten, im Februar gab es mehr Wind, da waren es 33 Prozent. Das heißt, dass im Februar 2011 nur an 2.890 Stunden von theoretisch möglichen 8760 Jahresstunden Offshore-Windstrom als Volllast ins deutsche Stromnetz eingespeist wurde, aber völlig unregelmäßig über den Monat verteilt, zu einer „Versorgung“ also völlig ungeeignet sind. Bei Onshore-Anlagen sehen die Leistungsdaten noch magerer aus: an der Küste nur ca. 20 Prozent, im Binnenland je nach Standort nur bis 13 Prozent Auslastung/Jahr!
Schaltete man alle Atomkraftwerke im kleinen Deutschland ab, gäbe es immer noch die Gefahr von Havarien von französischen oder tschechischen Meilern in unmittelbarer Grenznähe. Als Alternative kommt derzeit eigentlich nur der Ausbau von Kohle- oder Gaskraftwerken in Frage, um ein Industrieland wie Deutschland lebensfähig zu halten. Kaum vorhandene Pumpspeicherkraftwerke, die zunächst durch den Pumpprozess Stromfresser und dann erst Stromerzeuger sind, können bestenfalls eine Nebenrollle spielen. Das immer wieder gerne benutzte Argument, Norwegen könne ausreichend Hydroenergie liefern, ist keins: Norwegen ist Stromimportland und wird überwiegend von Schweden, Dänemark und den Niederlanden versorgt und kann nur geringe Strommengen aus Wasserkraft exportieren (Quelle: entsoe.net, registrierungspflichtig!). Die Gewinner der „Energiewende“ werden also auch die Erdgasexporteure sein, von Ressourcenschonung „dank“ Windenergie also keine Spur! Aber auch die Kohle ist ganz böse und löst reflexhaft Proteste aus. Das Spurengas CO2, mit 0,039 Prozent Bestandteil an der Atemluft, soll angeblich das Klima „killen“, nur Beweise dafür gibt es nicht, aber mediale Gehirnwäsche. Dieser Hype klingt gerade ab, die Klimakatastrophe wurde vorläufig in die weite, kaum noch überprüfbare mediale Ferne gerückt. Eine aktuelle Gallup-Umfrage in den USA aus März 2011 verwies das „Global warming“ auf den letzten Platz unter den Umweltängsten, ganz vorne rangiert die Angst vor der Trinkwasserverseuchung.
Auch die angekündigte Elektromobilität käme nicht mit unstet einspeisenden Windkraftanlagen aus, Benzin muss dann mit grundlastfähigem Kohle- oder teurem Gasstrom als Regelenergie für Windkraftwerke ersetzt werden.
Keine Landschaft zu schade
Ginge es nach dem Willen der Windlobby, sähe Deutschland bald aus wie in Schleswig-Holstein oder an der niedersächsischen Küste, wo sich die meisten Windkraftanlagen drehen, allein im Landkreis Aurich sind es derzeit mehr als 500 Anlagen. Keine Landschaft ist zu schade: Große Landschaftsteile kamen mit dem Mogeletikett „Öko“ unter die Windräder. Kulturlandschaften, ohnehin durch die industrialisierte Landwirtschaft arg entstellt und ohne die frühere Artenvielfalt werden nun auch noch in der Vertikalen durchindustrialisiert, sogar Wälder sollen nun für die Windkraftwerke geöffnet werden. Naturschutzverbände, die als „Naturstromanbieter“ finanzielle Profiteure des Windwahns sind (NABU-Unternehmerinitiative, BUND), fordern schon die Öffnung von Schutzgebieten für Windkraftanlagen. Von solchen „Naturschützern“ ist keine Hilfe gegen den weiteren Zubau der Landschaft zu erwarten. Aber je näher die Anlagen an die Wohnbebauung heranrücken, destso größer werden die Anliegerproteste: Lärmbelästigung, gesundheitsschädlicher tieffrequenter Infraschall, nervtötende Lichteffekte und nur schwer zu verkaufende Immobilien lassen die Proteste wachsen, von Medien oft gezielt lächerlich gemacht.
Biodiversität war gestern
Vor diesem Windkraftwahn mag man gar nicht mehr vom Artenschutz für betroffene Tierarten schreiben oder reden, Biodiversität war gestern, obwohl von der UN gerade die „Dekade der Biodiversität“ ausgerufen wurde. Schon heute sind ganze Lebensräume von ziehenden Wat- und Wasservögeln an der Küste unter die Rotoren gekommen und werden gemieden, auch mitten in EU-Vogelschutzgebieten. Arten, die sich sich hier jährlich aufhalten sind dem Durchschnitts- Konsumbürger völlig unbekannt. Wer kennt schon Große Brachvögel, Goldregenpfeifer oder Uferschnepfen, um nur einige dieser unbekannten, aber streng geschützten Wesen zu nennen? Politisch in die Wege geleitet wurde die Industriealisierung des niedersächsischen Küstenstreifens bereits 1994 durch die damalige Umweltministerin Monika Griefahn (SPD). Die inzwischen von der CDU/FDP-Koalition aufgelöste Fachbehörde „Niedersächsisches Landesamt für Ökologie“ (NLÖ) wurde damals per Erlass angewiesen, Fachkarten des Vogelschutzes so abzuändern, dass Planungsraum für Windparks in den Marschengebieten der Küste zur Verfügung stand, entgegen allen naturschutzfachlichen Bedenken. Link: Wie eine Landschaft unter die Windräder gekommen ist (1996)
Nun frisst sich die Windkraftnutzung in die Meere hinein, wieder mit erheblichen fachlichen Bedenken, diesmal von der Bundesanstalt für Naturschutz (BfN) und des Instituts für Vogelforschung, Vogelwarte Helgoland. Auf dem Meer ist für die Betreiber durch eine noch höhere Einspeisevergütung mit noch mehr Rendite zu rechnen. Greenpeace, einst als Meeresschutzorganisation angetreten, macht nun den Propagandisten für die Erschließung der Nordsee mit Offshore-Wind“parks“. Auf See werden die riesigen Windparks zu Massakern an Zugvögeln führen, die seit Jahrtausenden diese Zugrouten über das offene Meer nutzen. Die Evolution „arbeitet“ nicht so schnell, dass sich die Tiere an diese Hindernisse gewöhnen.
Heute ist der völlig naturentfremdete Passiv-und Spaßbürger („mein Auto, mein Haus, mein Boot“) vorwiegend städtischer Provenienz offenbar bereit, über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaften, das Lebensumfeld der ländlichen Wohnbevölkerung und deren relative Lebensqualität sowie den gesetzlich gebotenen Artenschutz vor der eigenen Haustür zur Disposition zu stellen (wenn er nicht gerade im fernen Regenwald stattfindet!), für ein bisschen Windstrom, der ohne regelnde Wärmekraftwerke nicht funktioniert, aber an dem die Welt und „das Klima“ genesen soll.
Windkraftanlagen in die Städte
Mein Vorschlag: Es sollten Windkraftwerke in Städten gebaut werden, am besten in Parks, an Regierungs- und Verwaltungsgebäuden, Gerichtsgebäuden, Sportstadien, Theatern, Schulen, Universitäten oder neben den Redaktionsgebäuden der professionellen Lügner sowie der Schönschreiber oder Mietfedern (aber es gibt Ausnahmen, siehe Edit 12.04.2011 ganz unten!) , und schon gäbe es den Wahn nicht mehr, die Ernüchterung wäre phänomenal. Ob Angstbürger irgendwann zu Wutbürgern gegen den Windwahn werden, hängt auch von der nüchternen Berichterstattung darüber ab, und die gibt es bisher kaum. Link: Der NDR: Das Letzte im Norden, Windkraftpropaganda mit BWE-Präsidenten
Nackte Fakten
Und zuletzt nackte Fakten, für die notorisch Gutgläubigen, PR-Schmierer, Recherchefaulen, Überforderten und Berufsignoranten gleichermaßen, eine von vielen Grafiken mit Erläuterungen zu den tatsächlichen Leistungsdaten der Wind- und Solarenergie, zusammengestellt von Dipl.Ing. Wilfried Heck:
Quelle: Dipl.Ing Wilfried Heck: „Mit der in Deutschland installierten Leistung von 26.400 MW Windkraftanlagen und 17.300 MW Solarplattenleistung = 43.700 MW Gesamtleistung ergibt sich aus den EEX-Daten für den Monat März 2011 die obige Ganglinie. Die Auslastung der Windkraftanlagen beträgt für den Windmonat März 15,64 % und die der Solaranlagen 12,95%. Die gemeinsame Auslastung aus Wind- und Solarleistung ergibt sich aus der Division Gesamtmittelwert / Gesamtleistung * 100 = 14,57% (hier 6.369,2 MW / 43.700 MW * 100). Ein sehr mageres Ergebnis für diesen hohen Aufwand an Installationen. Der schlechte Nutzungsgrad der Solarstromanlagen zieht im Gesamtergebnis den höheren Nutzungsgrad der Windkraftanlagen mit nach unten. Zum Dank unserer Politiker bekommen Solarplattenbetreiber dafür eine höhere Einspeisevergütung.“
Manfred Knake
05.04.2011 14:03
Studie: Onshore-Wind kann Kernenergie ersetzen
In Deutschland gibt es genügend verfügbare und geeignete Flächen, um pro Jahr rund 390 Terawattstunden Windstrom zu erzeugen. Das ist das Ergebnis einer Studie vom Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), die der Bundesverband Windenergie (BWE) heute im Rahmen der Hannover Messe vorgelegt hat.
Laut der Studie kann man auf 2 Prozent der Fläche Deutschlands bei einer Installation von 3-Megawatt-Anlagen mit einer durchschnittlichen Masthöhe von 100 Metern rund 198 Gigawatt Windstrom installieren.[…] Für den BWE ergibt sich aus den Berechnungen denn auch die klare politische Forderung, dass die derzeit existierenden Höhenbeschränkungen für Windenergieanlagen „unbedingt beseitigt“ werden müssten. „Das ist volkswirtschaftlich eine äußerst sinnvolle Maßnahme, um die Effizienz der Anlagen voll ausschöpfen zu können“ […]
edit 12. April 2011: FAZ.net: Energiewende, Warnung vor dem Paradies, von Stefan Dietrich
Warnung vor dem Paradies
Die Deutschen werden ihr Land kaum wiedererkennen, wenn das von allen Parteien verfolgte Ziel, in vierzig Jahren ohne fossile und nukleare Energie auszukommen, verwirklicht wird: Windfarmen, Solardächer, Bioreaktoren und Stromtrassen werden weite Landstriche in Energiefabriken verwandeln. […]