Windkraft: BARD: Monopoly an der Ems, der Bekker-Clan steigt aus

BARD_Offshore 1, Foto (C): Bard Gruppe

Die Bard-Holding und Bard-Engineering sind Gesellschaften mit beschränkter Haftung in Emden. Bard investiert in das Offshore-Windenergie-Geschäft. Der Gründer und Gesellschafter ist Dr. Arngolt Bekker (Jahrgang 1935), ehemaliger russischer Funktionär im Gasministerium, protegierter Oligarch unter Boris Jelzin und später Inhaber der Stroytransgaz-Pipelinebaufirma, die für die russische Gazprom tätig war.

Bekker soll Russland auf Grund des finanziellen Drucks von Putin verlassen und erhebliche Summen in den Westen transferiert haben. ( Link: Der Spiegel: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39523450.html )

2002  ließ er sich mit einem geschätzten Vermögen von 340 Millionen US-Dollar (Quelle: Forbes Magazine) zunächst in Bremen nieder, gründete dort 2003 die Bard-Holding und verlegte den Firmensitz später nach Emden. Die Bard-Gruppe beschäftigt inzwischen ca. 1.300 Mitarbeiter. Zwischenzeitlich wechselten mehrfach die Geschäftsführer. Nach dem Tode von Bekkers Tochter Natalia übernahmen diese Tätigkeit Heiko Roß und Anton Baraev, die nacheinander im August 2010 die Holding verließen. Die Ostfriesen Zeitung berichtete am 09. Dezember 2010 über das Ausscheiden von Dr. Arngolt Bekker aus dem Emder Unternehmen und ließ allerdings ohne weitere Recherche offen, wer die Bard-Holding-Anteile übernommen hatte. Nach Unterlagen, die dem Wattenrat vorliegen, waren die Gesellschafter der Bard-Holding GmbH mit einem Stammkapital von 25.000 Euro bis Anfang Dezember 2010 Dr. Bekker, Erna Bekker (Jahrgang 1965), Elena Krasnova (Jahrgang 1961) und die S.E. Safe Energy Beteiligungs GmbH in Bremen.  Die Geschäftsanteile von Dr. Arngolt Bekker, Erna Bekker und Elena Krasnova gingen an die Lessia Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH in Hamburg über. Die Lessia ist Teil der alessia GmbH in Hamburg (HRB 94894).

Am 08. Dez. 2010 war noch bei Radio Bremen zu lesen:

"Die Bard-Holding mit Sitz in Emden organisiert die Besitzverhältnisse neu. Der Gründer und bisherige Hauptgeschäftsführer Arngolt Bekker zieht sich zurück. Der 75-Jährige und seine Familie haben nach Angaben des Unternehmens ihre Gesellschafteranteile an die Bard-Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH übertragen. Deren Geschäftsführer Thorsten Bieg soll gemeinsam mit dem Management die gesamte Bard-Gruppe neu ausrichten. Der Anlass ist offiziell nicht bekannt. Beobachter gehen davon aus, dass sich Bekker mit Banken nicht über die weitere Finanzierung des Unternehmens einigen konnte. Hintergrund sollen auch Probleme beim Vorzeigeprojekt des Unternehmens sein, dem ersten kommerziellen Offshore-Windpark in deutschen Gewässern, "Bard-Offshore 1" (15 Anlagen in der Nordsee, 100 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum)."

Ostfriesen Zeitung, S. 19,  09.Dez. 2010

Wirtschaft

Bard: Keine Auskunft über die neuen Gesellschafter

ENERGIE Nach dem Ausscheiden des Gründers Dr. Arngolt Bekker hält sich das Emder Unternehmen weiter bedeckt Er und seine Familie haben ihre Anteile an eine GmbH übertragen. Doch wer dahintersteckt, ist offen.

VON JOCHEN BRANDT

[…] EMDEN/BREMEN – Nach dem Ausscheiden von Hauptgesellschafter Dr. Arngolt Bekker aus der Emder Bard- Gruppe herrscht weiter Unklarheit darüber, in wessen Händen die Windkraft-Firma nun liegt. Wie berichtet, haben Bekker und seine Familie ihre Anteile an eine Gesellschaft zur Vermögensverwaltung – eine GmbH mit Sitz in Emden – übertragen. Das hatte das Unternehmen am Dienstagabend mitgeteilt. Wer Gesellschafter der Verwaltungsgesellschaft ist, blieb auch gestern offen. […] Nach dem Ausscheiden der Gründerfamilie werde sich „auf absehbare Zeit am operativen Geschäft nichts ändern“, betonte ein Bard-Sprecher. „Die Arbeiten an unserem Windpark gehen weiter – so weit es das Wetter zulässt.“ Bei Bekkers Ausstieg hätten „Altersgründe eine entscheidende Rolle“ gespielt, so der Sprecher. Der russische Multimillionär Bekker ist 75 Jahre alt. Er hatte Bard im Oktober 2003 mit zunächst nur einer Hand voll Mitarbeiter gegründet. Heute beschäftigt die Firma nach eigenen Angaben 1300 Mitarbeiter. […]

edit 16.Dez. 2010: Heute äußert sich der Oberbürgermeister von Emden, Brinkman (SPD), in den "Ostfriesischen Nachrichten", Aurich, etwas mysteriös zur Zukunft von BARD:

Emden: Oberbürgermeister: Region hat keine Lobby mehr
Ostfriesen in Hannover „am Katzentisch“
aik Emdens scheidender Oberbürgermeister Alwin Brinkmann (SPD) ist in Sorge, weil Ostfriesland keine Lobby mehr in Hannover habe. […] Er äußerte sich auch zur Zukunft des Windparkunternehmens Bard. „Was zurzeit durch die Gegend geistert, ist nicht spaßig“, so der OB. Er wisse zwar mehr, wolle Aussagen darüber jedoch dem ausgeschiedenen Gesellschafter Arngolt Bekker überlassen. Klar sei, dass Bard umstrukturiert werde.[…]

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