Schwimmender Plattenbau, aufgehübscht

Kreuzfahreridylle

An den großen Papenburger Kreuzfahrtschiffen, im Binnenland gebaut und dann durch die viel zu enge Ems an die Nordsee gequält, scheiden sich die Geister. Nicht nur, dass die Zerstörung eines Flusssystems auf Kosten der Steuerzahler beklagt wird (zur Begradigung der Ems-Sohle anlässlich der Überführung der „Disney-Dream“ wurden allein 700.000 cmb Sediment weggebaggert!), nein, es geht auch um die Ästhetik eines Kreuzfahrtschiffes. Bei näherem Hinsehen erinnern diese Ungetüme wirklich von außen an einen Plattenbau, wenn auch mit luxuriösem Inhalt. Werner H. aus D. hat denn auch solch einen schwimmenden Plattenbau etwas aufgehübscht, damit er dem deutschen Gemüt optisch erträglicher wird. Der Wattenrat dankt für die Montage.

P.S.: Die haarsträubende Realität aus dem Soziotop und der Touristenhölle eines Kreuzfahrtdampfers beschreibt der U.S.-amerikanische Schriftsteller Wallace am Beispiel des 1992 auf der Meyer Werft gebauten Schiffes “Zenith”, die früher auch bei “Celebrity Cruises” fuhr: David Foster Wallace,  Schrecklich amüsant-aber in Zukunft ohne mich (Kiepenheuer und Witsch, 2004), Originaltitel: A Supposedly Fun Thing I´ll Never Do Again.

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