Der NDR: Das Letzte im Norden, Windkraftpropaganda mit BWE-Präsidenten

Screenshot NDR

Gestern Abend im NDR-Fernsehen:

Die Küsten des Nordens (2): Von Hamburg zu den Halligen

„Im Simonsberger Koog hat Hermann Albers gelernt, mit dem Wind umzugehen. Er nutzt die Kraft des Windes und erzeugt mit 13 Windmühlen Strom für das öffentliche Netz – für sein Elektrofahrrad bleibt da auch noch immer etwas übrig.“

Vorgestellt wurde Hermann Albers als biederer Landwirt, Familienmensch und Windmüller, der mit seinen zahlreichen Riesenpropellern die „Landschaft erhält“ und dafür sorgt, dass die Nordsee nicht weiter ansteigt, das Klima schützt er mit seinen Anlagen sowieso. Dafür sind seine Kinder stolz auf ihn. Und dann lädt er auch noch sein Elektrofahrrad fürs weitgehend uninformierte Fernsehvolk an der Steckdose in seiner Windkraftanlage auf, aus der aber stabiler Netzstrom von überwiegend Wärmekraftwerken kommt.

Es gibt gar keinen dramatischen Meeresspiegelanstieg, der lange bekannte nacheiszeitliche säkulare Anstieg beträgt weniger als 25 cm im Jahrhundert, Tendenz fallend. Auch die Sturmfluthäufigkeit hat entgegen vieler öffentlicher Fehlinformationen, auch im NDR, in der Deutschen Bucht nicht zugenommen. Auf das Wetter und in der Folge den statistischen Wert des Klimas werden die Riesenpropeller von Hermann Albers keinen Einfluss haben, nur das gute Klima auf seinem Betreiberkonto profitiert von seinem Engagement für die parasitäre Windkraftlobby.

Kein Wort verlor der NDR darüber, dass Albers neben seinem jovialen Biedermann-Auftritt knallharter Windkraft-Lobbyist als Präsident des Bundesverbandes Windenergie ist, kein Wort davon, dass er Profiteur des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) ist, mit dem zwangsweise von allen Stromkunden auch die Profite und die Landschaftsverschandelung des Herrn Albers  mit erhöhten Stromkosten finanziert und subventioniert werden, ohne dass dafür ein Wärmekraftwerk überflüssig wird. Albers ist für den Spruch bekannt, dass „Atomkraftwerke die Netze für erneuerbare Energien verstopfen“, den Sigmar Gabriel (SPD)als einer der politischen Arme der EEG-Lobby gleich bei ihm abschrieb und öffentlich verwendete. Richtig ist, dass Stromleitungen keine Wasserleitungen sind, dass Windstrom eher wenig eingespeist wird, die Auslastung liegt an der Küste nur bei 20 Prozent. D.h. von 8760 Jahresstunden speist die Windkraft nur an ca. 1760 Stunden ihre Volllast ins Netz ein, völlig unregelmäßig über das Jahr verteilt. Da „verstopft“ kein Wärmekraftwerk die Stromleitungen. Richtig ist dagegen, dass für die neuen Offshore-Windkraftwerke mindestens 800 km Höchstspannungsleitungen in Deutschland neu gebaut werden müssen, um den Windstrom überhaupt ins Binnenland abführen zu können und neue Wärmekraftwerke ans Netz gehen müssen, um den unsteten Windstrom unter Verschwendung von fossilen Ressourcen zu puffern. Da ändern auch sog. „intelligente Netze“ nichts dran, die den Wind (oder den Sonnenschein) nicht beständiger machen.

Für diesen Fernsehmüll, die schlechte Recherche, die klischeeverhaftete distanzlose und faktenferne Propaganda müssen auch noch Gebühren bezahlt werden; wer steuert diese völlig unbedarften Fernsehmacher, mit welcher Absicht, sind das noch unabhängige Journalisten? Das Medienunternehmen NDR verbrät jeden Tag 3 Millionen Euro, das sind mehr als 1 Milliarde Euro im Jahr! Der NDR speist seine Pförtner und Reinigungskräfte mit gerade mal 6,85 € pro Stunde in Leiharbeit ab, da müsste doch für Qualitätsjournalismus mehr übrig sein. Der NDR ist derzeit mit seinem desinformativen Fernsehangebot wohl nicht „Das Beste am Norden“, sondern eher das Letzte im Norden.

Unser Mitarbeiter Reiner Schopf, der mehr als 30 Jahre lang Inselvogt und Vogelwart auf der Vogelinsel Memmert war,  hat sich diesen Beitrag ebenfalls angetan und seinem Unmut mit einer Mail an den NDR Luft gemacht; wenn er eine Antwort vom NDR bekommen sollte, wird die wieder höflich, aber nichtssagend sein.

Von: Reiner Schopf  *.*

Datum: 18. September 2010 13:12:36 MESZ

An: info@ndr.de

Betreff: „Die Küsten des Nordens“ (2) am Freitag, den 17.09.2010 (20,15 h)

Sehr geehrte Damen und Herren!

Sicher ist Ihren Redakteuren/innen bekannt, dass die Wattenmeer-Nationalparke zum Schutz der Besonderheit und Schönheit der Landschaft und den Erhalt der natürlichen Artenvielfalt gegründet wurden. Diese Schutzwürdigkeit hört nicht abrupt an den Grenzen der Schutzgebiete auf. Dem wird auch mit der Ausweisung von FFH- und EU-Vogelschutzgebieten hinter den Deichen scheinbar Rechnung getragen. In der Praxis werden allerdings die Schutzziele pervertiert, denn so bald wirtschaftliche Interessen ins Spiel kommen, werden die Schutzbestimmungen zurechtgebogen, umgangen und ignoriert. Das trifft insbesondere im Zusammenhang mit dem Massentourismus und dem Bau von Windkraftanlagen (WKA) zu. Was als „ökologisch sanfte Energie“ daherkommt, ist ein brutaler industrieller Großangriff auf die Landschaft. Dabei bleiben die Belange des Landschafts- und Naturschutzes auf der Strecke. Das ist anhand der Verbauung von FFH- und faktischen Vogelschutzgebieten nachgewiesen.

Nach Erhebungen des „Instituts für Vogelforschung“ werden von den binnenländischen WKA pro Anlage und Jahr ca. 50 Vögel (und eine unbekannte Anzahl Fledermäuse) getötet. Das sind bei ca. 22 000 WKA in Deutschland 1,1 Millionen Vogeltote Jahr für Jahr! Der Vertreibungs- und Barriere-Effekt von WKA hat in vielen Regionen empfindliche Vögel zur Aufgabe von Rast- und Nahrungsgründen gezwungen und die Tiere veranlasst Zug- und Wanderrouten mittels kräftezehrender Umwege zu verändern. Nach der sehr sorgfältigen Untersuchung des Einflusses von Offshore-Anlagen auf den Vogelzug kamen die Wissenschaftler des „Instituts für Vogelforschung“ zu dem erschreckenden Ergebnis, dass während der Zugzeiten grausige Vogel-Massaker zu erwarten sind. Eine Forschungsplattform (ohne Rotoren) bei Helgoland wurde in einer einzigen Zugnacht mehr als 200 Vögeln zum Verhängnis!

Es ist daher nicht nur unverständlich, sondern empörend, dass in dem Film Hermann Albers aus dem Simonsberger Koog, als „Klima- und Landschaftsretter“ dargestellt wurde. Weder die Pegelmessungen noch der Deutsche Wetterdienst lassen Schlüsse auf einen Meeresspiegel-Anstieg zu. Windmüller wie Herrn Albers treibt weniger die „Rettung der Küste“ an, als vielmehr die Rendite mittels Zwangssubventionierung durch das Erneuerbare Energien Gesetz. Das EEG garantiert den Windmüllern satte Gewinne auf Kosten der Allgemeinheit, denn die erhöhten Einspeisevergütungen müssen alle Stromkunden bezahlen.

Hat es sich noch nicht bis zu den Redaktionen des NDR herumgesprochen, dass die Windräder nur ca. 20 % der installierten Nennleistung an Strom erzeugen? Die Notwendigkeit ständig Wärmekraftwerke mit laufen zu lassen, um Netzschwankungen durch die völlig ungleichmäßige Einspeisung von Windstrom auszugleichen und die Tatsache, dass eine WKA erst nach 10 – 20 Jahren die Energie wieder ausgleicht, die für die Planung, den Bau, die Wartung und Reparatur einer Anlage verbraucht wurde, lässt die „Ökobilanz“ ohnehin gegen Null tendieren.

Die Aufdeckung von Manipulationen, Datenfälschungen und Lügen von „führenden Klimaforschern“ mittels eines Hacker-Angriffs auf die Computer der Univers. West Anglia (Climategate) und die jüngst eingestandenen Fehlmessungen der globalen Temperaturen durch die NASA (technische Defekte am Mess-Satelliten, die zu Abweichungen von 2 – 8 Grad von der realen Temperatur führten), degradieren die angeblich drohenden Küstenzerstörungen durch Klimakatastrophen zum üblichen Manipulations-Geschwätz im Dienst der Klimaschutz-Profiteure. In der Sendung wurde es tunlichst vermieden darauf hinzuweisen, dass Hermann Albers ein knallharter Windkraft-Lobbyist und der Präsident des „Bundesverbandes Windenergie“ ist. Wie kommt’s, dass der NDR versteckt Werbung für eine Industrie macht, die für immense ökologische, wie volkswirtschaftliche Schäden verantwortlich ist? Erfordert es die „political correctness“ in möglichst vielen Sendungen über die angeblich drohende Klimakatastrophe und über „Klimaretter“ zu schwafeln, wobei der Wahrheitsgehalt gar keine Rolle mehr spielt, oder sind die Redakteure/innen nur unfähig zu recherchieren? Es verschlägt einem den Atem, wenn die Landschaftszerstörer vom Schlag eines Hermann Albers zu Rettern der Küstenlandschaft stilisiert werden. Gibt es beim NDR keine Kontrollen, die den schlimmsten Blödsinn verhindern?

Selbstverständlich steht es mir frei solche Sendungen zu ignorieren, aber wenn solch unersetzlichen Allgemeingüter wie Landschaft und Natur mit Hilfe der Medien zugrunde gerichtet und die Zuschauer so massiv manipuliert werden, ist jede/r aufgefordert Kritik zu üben.

Mit freundlichen Grüßen

R. Schopf

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