Der nachfolgende Auszug aus der Pressemitteilung des Niedersächsischen Umweltministeriums vom 27. Juli 2010 gibt einen Überblick die Verwendung von ca. 2 Millionen Euro aus verschiedenen Fördertöpfen für die „naturverträgliche und nachhaltige Nutzung“ im Wattenmeer-Weltnaturerbe. Es handelt sich im Wesentlichen um Maßnahmen für die Verbesserung der touristischen Infrastruktur im Wattenmeer; der Erhalt und die Verbesserung von Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer (FFH- und EU-Vogelschutzgebiet) ist damit nicht beabsichtigt. Damit wird wieder einmal schlagend bewiesen, wohin die Reise im Nationalpark geht: noch mehr Tourismus in der Fläche, der als „Naturtourismus“ verkauft wird. Die Naturschutzverbände sind die Betreiber der Informationseinrichtungen. Das ist ein Grund dafür, dass man sich von tatsächlichen konfliktreichen Naturschutzaktivitäten im Wattenmeer verabschiedet hat, das könnte staatliche Fördergelder kosten. Die komplette Pressemitteilung finden Sie hier.
Naturverträgliche und nachhaltige Nutzung | ||
Land Niedersachsen, Bund und EU fördern das UNESCO-Weltnaturerbe im niedersächsischen Wattenmeer mit rund zwei Millionen Euro | ||
Pressemitteilung 69/2010
HANNOVER. „Mit diesen Projekten bringen wir den Menschen die Einzigartigkeit und den natürlichen Reichtum des UNESCO-Weltnaturerbes näher und schaffen gleichzeitig neue Perspektiven für einen Tourismus, der die Aspekte Naturverträglichkeit, Naturerlebnis und Nachhaltigkeit gemeinsam integriert“, sagte der Niedersächsische Minister für Umwelt und Klimaschutz, Hans-Heinrich Sander, heute (Dienstag). Für das Programm „Natur erleben“ hat der Niedersächsische Landtag im Haushaltsjahr 2010 zusätzliche Mittel zur Förderung des Naturerlebens im niedersächsischen Teil des UNESCO-Weltnaturerbegebietes zur Verfügung gestellt. Insgesamt sollen zehn Projekte an der Küste und auf den Inseln mit einem Gesamtvolumen von rund 850.000 Euro realisiert werden. Das Land Niedersachsen beteiligt sich an der Finanzierung mit 260.000 Euro. Außerdem werden die Projekte mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von über 380.000 Euro kofinanziert. Damit beträgt die Gesamtzuwendungssumme rund 640.000 Euro. Die übrigen Mittel werden durch Eigenanteile und Stiftungen aufgebracht. Geplant sind folgende Projekte: Auf der Insel Juist bietet der „Otto Leege Entdeckerpfad“ (167.500 Euro) den Besuchern die Möglichkeit, die Natur der Düneninsel und angrenzenden Wattenmeeres in ihren komplexen ökologischen Zusammenhängen zu erleben. Ein zusätzliches Empfangsgebäude wird auf dem Liegeplatz des Feuerschiffesauf der Insel Borkum (75.000 Euro) errichtet. Auf der Insel Spiekeroog werden östlich des Umweltzentrums Wittbülten sowie am Alten Hafen zwei neueInformationshütten (jeweils 8.000 Euro) aufgestellt. Das „Schwimmende Moor“ von Sehestedt in der Gemeinde Jade ist das weltweit einzige Außendeichmoor, das bei hohen Sturmfluten aufschwimmt. Geplant sind hier weitere Erlebnisstationen (56.500 Euro). Für Kinder und Jugendliche werden in Schillig im Landkreis Friesland die „Forschungsstation“ Weltnaturerbe Wattenmeer (26.000 Euro) sowie in der Gemeinde Sande einKlimawandelerlebnispfad (10.300 Euro) errichtet. Im Landkreis Cuxhaven wurden im Land Wursten bei Cappel-Neufeld bereits umfangreiche Renaturierungsarbeiten im Nationalpark realisiert. Entstehen sollen außerdem ein neuer Beobachtungsturm und weitere Informationstafeln (150.000 Euro), um die Besucher des nahe gelegenen Nationalparkhauses Dorum-Neufeld über die Arten, Lebensräume und Schutzziele zu informieren. Mit dem Aufbau eines Partnernetzwerkesfür einen naturverträglichen und nachhaltigen Tourismus (176.690 Euro) und flächendeckenden Info-Säulen im Weltnaturerbe Wattenmeer (167.500 Euro) werden zwei Projekte realisiert, die dem gesamten Weltnaturerbegebiet zugute kommen. Projektträger ist die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer. Bundesinvestitionsprogramm Welterbestätten: Ein Jahr nach Anerkennung des UNESCO-Weltnaturerbes finden die Bemühungen des Landes Niedersachsen, den weltweit einzigartigen Lebensraum für die zukünftigen Generationen zu bewahren und zu schützen, eine weitere positive Bestätigung: Der Bund hat jetzt im Rahmen des Bundesinvestitionsprogramms für nationale UNESCO-Welterbestätten für das Wattenmeer in Niedersachsen rund 1,15 Millionen Euro bereit gestellt. „Insgesamt können damit Projekte mit der stolzen Summe von rund zwei Millionen Euro im Weltnaturerbegebiet in Niedersachsen gefördert werden“, betonte Minister Sander. Der von der UNESCO geforderten Entwicklung einer nachhaltigen und naturverträglichen Tourismusstrategie werde mehr als Rechnung getragen. Durch den Bund sollen folgende Projekte gefördert werden: Aufwertung des Nationalparkhauses auf der Insel Baltrum (10.800 Euro), um der Bedeutung des Hauses als Begegnungsstätte im Weltnaturerbe noch stärker gerecht zu werden; Sanierung der Seezeichen (Großes Kaap und Kleines Kaap) auf der Insel Borkum (90.000 Euro). Die Seezeichen dienten nach ihrer Errichtung 1872 als Navigationshilfe, um sicher das Festland oder die Insel Borkum zu erreichen; Sanierung des Nationalparkhauses in Butjadingen in der Wesermarsch (27.000 Euro); Weiterentwicklung des Nationalparkhauses im Land Wursten im Landkreis Cuxhaven(720.000 Euro). Mit dem Anbau wird das Nationalparkhaus um eine Gesamtfläche von 203 m2 erweitert und um den thematischen Ausstellungsschwerpunkt Weltnaturerbe ergänzt; Restaurierung des Leuchtturms Roter Sand in der Außenweser (300.000 Euro). Der Leuchtturm Roter Sand gilt als eines der markantesten und berühmtesten Leuchtfeuer und ist das maritime Wahrzeichen der deutschen Nordseeküste. |