Ems-Kanal: WWF, BUND und NABU wollen eigenes Gutachten und neues Geld verbrennen

Unverdrossen basteln die Umweltverbände BUND und NABU sowie die Stiftung WWF weiter an ihrem irrwitzigen Emskanalprojekt parallel zur Ems, und wollen dafür weitere hundertausende Euro allein für ein Gutachten verbrennen. Erst wollten die Verbände gegen den „Sommerstau“ der Ems für die Riesenschiffe der Meyer Werft klagen, dann zogen sie die Klage zurück und unterzeichneten mit Werft-Chef-Meyer einen „Generationenvertrag“ für 30 Jahre Sommerstau (mit garantiertem Ertrinkungstod von Jungvögeln im EU-Vogelschutzgebiet) und gebaren dann die  Kanalidee. Nun soll damit die Ems, die seit Jahren für die Meyer Werft in Papenburg durch ständige Baggerungen für riesige Kreuzfahrtschiffe missbraucht wird, renaturiert werden.

Meyer-Kreuzfahrtschiff auf der Ems (2007)

Schon in den 30er-Jahren wurde unter den Nazis das Projekt Emskanal unter dem Namen „Adolf-Hitler-Kanal“ begonnen , aber nicht beendet. Eine Neuauflage des  Ems-Kanals heute würde zweifellos nur dazu benutzt werden, um die Ems-Region bis Dörpen weiter wirtschaftlich zu erschließen und noch mehr Natur zu zerstören. Die Akteure heute: Bea Claus und Alfred Schumm (WWF), Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler (BUND) und Dr. Holger Buschmann (NABU). Das Geld für das Gutachten wollen die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Bingo-Stiftung des Landes Niedersachsen bereitstellen. Im Kuratorium der DBU sind u.a. vertreten: Hubert Weinzierl, Präsident des Deutschen Naturschutzringes und bis 1998 Bundesvorsitzender des BUND , Hans-Heinrich Sander, Minister für Umwelt und Klimaschutz des Landes Niedersachsen, Klaus Wiesehügel, Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und mehrere Bundestagsabgeordnete. Die DBU definiert sich selbst u.a. so:

„Aufgabe der Stiftung ist es, Vorhaben zum Schutz der Umwelt unter besonderer Berücksichtigung der mittelständischen Wirtschaft zu fördern.“

Schnapsidee Ems-Kanal

Mitglieder im Umweltrat der Bingostiftung ist Dr. Holger Buschmann, Mitglied im Emsrat der Bingostifung sind Alfred Schumm (WWF), Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler (BUND), und Dr. Holger Buschmann (NABU). Und als Graue Eminenz der notorische Bernd-Karl Hoffmann, Referatsleiter Naturschutz im niedersächsischen Umweltministerium, ehemaliger Stasi IM.
Wann bremst endlich die „Basis“ von NABU und BUND diesen Funktionärs-Kanalwahn aus? Die Verbändespitzen  sind völlig unbeweglich und finanziell abhängig in politische Stiftungsstrukturen eingebunden und verwalten sich und ihre Posten nur noch selbst, ohne Rücksicht auf die Folgen des eigenen Tuns für Natur und Umwelt und ohne Rücksprache mit ihren örtlichen Untergliederungen. WWF, BUND und NABU haben es bis heute nicht geschafft, die für die ökologischen Verbesserungen der Ems von der Landesregierung bereits 1994 bereitgestellten Mittel abzurufen. Was ist also mit den bereits 1994 zugesagten Geldern für die Emsrenaturierung mit 5 Millionen Euro? Davon ist bisher nur ein Bruchteil geflossen, weil sich die Verbände mehrfach vom Land über den Tisch ziehen ließen: http://www.wattenrat.de/aktuell/aktuell200.htm

Zudem ist ohnehin abzusehen, dass es für die Meyer-Werft immer schwerer werden wird, Großaufträge für Kreuzfahrtschiffe zu bekommen, Meyer hat bereits Kurzarbeit für die Konstruktionsabteilung beantragt. Dann wäre die Zeit der tatsächlichen Ems-Renaturierung ohne den „Blaumilch-Kanal“ der Umweltverbände in greifbare Nähe gerückt.

Ein Ems-Kanal wegen schwimmender "Plattenbauten" der Meyer Werft?

Link:

Die Ems und die Spur des Geldes: http://www.wattenrat.de/naturschutzverb/naturschutz40.htm (mit weiteren Links)

Ostfriesen Zeitung, S.10, 29. Juni 2010

Krach um eine zweite Emskanal-Studie WWF, BUND, und der
Naturschutzbund wollen ein eigenes Gutachten zur Flussrenaturierung
erstellen. Dazu erhalten sie Geld vom Emsrat und von der Deutschen
Bundesstiftung Umwelt. […]

Das sorgt für Krach: Die Landräte Bernhard Bramlage (SPD,
Leer) und Hermann Bröring (CDU, Emsland) kritisieren die Studie als
Alleingang der Umweltverbände. Würde sie in die Machbarkeitsstudie
einfließen, sei diese nicht mehr ergebnisoffen. Das Projekt sei
inhaltlich so ausgerichtet, dass eine Renaturierung der Ems nur mit
einer künstlichen Wasserstraße, die parallel zum Fluss verlaufe,
möglich sei, kritisieren die Landräte.[…]
Der Aspekt „Renaturierung der Ems“ komme den
Umweltverbänden bisher zu kurz, begründet der Landesgeschäftsführer
des BUND, Carl-Wilhelm Bodenstein- Dresler, den Alleingang der
Verbände. […] Selbst wenn die geplante Vorstudie, die Ende dieses oder
Anfang kommenden Jahres fertig sein soll, deutlich mache, dass ein
Kanal nicht zu finanzieren sei, wollten die Umweltverbände an ihrer
Studie festhalten, so Bodenstein-Dresler. Insgesamt soll die Studie
rund eine Million Euro kosten, sagte Bodenstein-Dresler. Der Emsrat,
in dem WWF, Nabu und BUND Mitglieder sind und der der
niedersächsischen Bingo-Stiftung angehört, sagte 340 000 Euro zu.
[…]

edit 07. Juli 2010:

Die ehemalige Landtagsabgeordnete der Bündnisgrünen im Niedersächsischen Landtag und jetzt Kreistagsabgeordnete in Leer, Meta Janssen-Kucz, brachte die Stimmung in der Region auf den Punkt: Sie will der Staatskanzlei, dem BUND, NABU und WWF die „Rote Karte“ zeigen.

Ostfriesen Zeitung, online, 7. Juli 2010

Leer/Westoverledingen
Leeraner Grüne fordern Auflösung der „Lenkungsgruppe Emskanal“

Meta Janssen-Kucz fordert, dass der Kreistag die Vorstudie stoppt.
WWF, BUND, Nabu und die Landesregierung „machen gemeinsame Sache gegen
die Region“. Man müsse ihnen „die Rote Karte zeigen“.

Leer/Westoverledingen – Aus Sicht der Grünen im Leeraner Kreistag gab
es von Anfang an kein Bestreben, eine ergebnisoffene
Machbarkeitsstudie „Emskanal“ auf den Weg zu bringen. Das teilt die
stellvertretende Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Meta Janssen-Kucz,
mit.

Die Allianz der Verbände WWF, BUND und Nabu, der Meyer-Werft in
Papenburg und der niedersächsischen Staatskanzlei hätten „ein klares
Ziel vor Augen und das ist ein Emskanal, der quer durch
Westoverledingen nach Leer führt, zur Überführung noch größerer
Luxusliner“, so Janssen-Kucz. Mit dem Einsetzen der Lenkungsgruppe und
der Einbindung der Landräte Bernhard Bramlage (Leer) und Hermann
Bröring (Emsland) sei dem Vorhaben „ein demokratisches Mäntelchen
umgehängt“ worden. Die Staatskanzlei und Umweltverbände machten
„gemeinsame Sache gegen die Menschen in der Region“. Man müsse ihnen
die Rote Karte zeigen. Die Lenkungsgruppe organisiere „den
demokratischen Frieden und nebenbei werden mit Geld aus
Umweltstiftungen die notwendigen ökologischen Gutachten für die
Renaturierung der Ems auf den Weg gebracht“, kritisieren die Grünen.[…]

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