Am derzeit hochgelobten „Weltnaturerbe“-Wattenmeer, hier in Ostfriesland auch gleichzeitig Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, EU-Vogelschutz- und FFH-Gebiet, Biosphärenreservat sowie Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung wird derzeit wieder kräftig gebaggert. Das Baggerschiff „Crestway“ saugt Schlick aus der Ems und verteilt ihn dann gleichmäßigbei auflaufendem Wasser in den Schutzzonen des Nationalparks Wattenmeer bei Manslagt. Der Hopper-Bagger ist 97,5 m lang und hat eine Aufnahmekapazität von 5.600m cbm.
Dadurch verändert sich die Sedimentstruktur enorm, im Schlick gebundene Schadstoffe können remobilisiert werden, das Watt wird wesentlich feinkörniger. Ein Augenzeuge, der das Baggerschiff von einem Boot aus beobachtete, teilte folgendes mit:
Das sonst so klare Wasser in diesem Revier
wurde trübe, Wolken von feinen Schwebstoffen wälzten sich
im Flutstrom. Natürlich wird das feine Material weit verfrachtet
und legt sich über das Mischwatt in Nähe der Muschelbänke
von Campen und erstickt das Leben im Boden.
Im Watt um Juist herum wurden ähnliche Phänomene durch Hafenschlickverklappungen registriert. Juister Wattführer sprechen schon von einem „Leichentuch“, das sich über das Watt ausbreitet.