Die Institute für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) und das Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU) der Universität Oldenburg starteten das Projekt „Makroplastik Nordsee“. Das Ziel des Projektes:
Mögliche Verursacher des Plastikmülls entlang der Küsten und Inseln der südlichen Nordsee sollen klarer identifiziert werden können. Auf der Basis aktueller und zukünftiger Verteilungsmuster werden Lösungs- und Vermeidungsstrategien erarbeitet. In einem Partizipationsprozess werden verschiedene Akteure, die sich mit der Plastikmüllthematik unmittelbar befassen oder eine mögliche Ursache darstellen, einbezogen, um gemeinsam Handlungsstrategien zu definieren und Langfristziele zu formulieren.
Einfacher gesagt: Die ausgesetzten „Drifter“ – so groß wie eine DVD-Hülle – sind kleine beschriftete Holztäfelchen, die von den Wellen und der Strömung verdriftet werden, daher der Name. Der Fundort gibt Auskunft, wie weit das Täfelchen vom Ort des Aussetzens wiedergefunden wurde. Mitmachen bei der Suche kann jedermann, der an der Nordsee unterwegs ist, man muss nur die Augen offen- und nach den ausgesetzten „Driftern“ Ausschau halten. Der Fund wird dann in eine Datenbank unter http://www.macroplastics.de/index.php?page=mitmachen eingetragen, PC- oder Smartphonekenntnisse werden also vorausgesetzt. Im Unterschied zu fein zerriebenem „Mikroplastik“, das auch in die Nahrungskette gelangen kann, handelt es sich bei Makroplastik um größere, an der Oberfläche schwimmende Teile. Statt Plastik wurde naturverträgliches Holz für das Forschungsprojekt gewählt.
Zunächst wurden Anfang Oktober 2016 ca. 800 Täfelchen in Wilhelmshaven zu Wasser gebracht. In den nächsten Jahren sollen 100.000 weitere von ihnen an der Ems, Jade, Elbe, auf den Inseln, in Ostfriesland, im Elbe-Weser-Dreieck und vor Helgoland ausgesetzt werden, um ihre „Zugwege“ herauszufinden.