Meyer-Kreuzfahrtschiffe: Die „See-Schwäche“ des Norddeutschen Rundfunks

Der mediale Tanz um das Goldene Kalb der Meyer Werft: Kreuzfahrtschiffe

Was der Wattenrat seit Jahren beklagt, hat nun auch das FAZ-Blog im FAZ.net aufgegriffen:

Viele Medien, und hier im Norden der NDR, blenden Umweltprobleme durch die Meyer Werft und ihre riesigen Kreuzfahrtschiffe auf der viel zu engen Ems einfach weitgehend aus. Sie tanzen den medialen Tanz um das Goldene Kalb „Kreuzfahrtschiff“ und deren Schicki-Micki-Klientel intensiv mit. Seit Jahren beklagen die Natur- und Umweltgruppierungen an der Ems die völlig einseitige Jubelberichterstattung über die Meyer Werft und ihre Musikdampfer, deren Faszinosum vor allem der NDR erlegen ist.

Die Konsequenz: Viele Ems-Aktivisten wollen mit dem NDR nicht mehr zusammenarbeiten, weil sie oft als nur als Quoten-Quengel- Statisten missbraucht wurden. Ur-Aktivist Walter Bünker aus Weener hat ein NDR-Team auch schon mal einfach vor die Tür gesetzt: „Mit Euch nicht mehr!“

Augen- und ohrenscheinlich hat die Qualität des NDR-Fernsehens seit Jahren rapide abgenommen: krampfhaftes Herbeisenden eines „norddeutschen“ maritimen „Wir-Gefühls“ oder quizzen bis zum Abwinken, oder einfach nur schlechte Recherche von unterbezahlten oftmals  „freien“ Mitarbeitern ohne ausreichende handwerkliche Kenntnisse. Das war einmal das „Dritte Progamm“ und als „Bildungsfernsehen“ konzipiert, ist aber wohl schon lange her!

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (online)  hat dem NDR den Spiegel vorgehalten, hier der komplette Beitrag aus dem FAZ-Blog.

Siehe auch:

Ems: Meyer-Musikdampfer “Celebrity Eclipse” durch den Fluss gequält (edit ganz unten im Beitrag)

FAZ.net, FAZ-Blog  16. August 2010

See-Schwäche auf allen Kanälen: Wie das Fernsehen der Kreuzfahrtindustrie verfiel

16. August 2010, 08:18 Uhr

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Kein Wunder: Kellners Film sieht aus wie eine vom Veranstalter in Auftrag gegebene Werbeproduktion, die vor Positiveindrücken fast platzt

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Viel auffälliger ist, wenn Journalisten in Reportagen oder während Live-Übertragungen plötzlich zu Fans werden und in Schwärmereien verfallen anstatt wenigstens neutral zu berichten. Eine besonders drastische Variante dieses Jubeljournalismus lief im Mai ebenfalls im NDR: In „Vom Dock aufs Meer“ begleitete NDR-Redakteur Peter Kellner das neue Schiff AIDA blu aus der Werft auf seine erste Testfahrt.

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Kritische Anmerkungen spart sich Kellner.  Die Bedenken von Umweltschützern, die den Ausbau der Ems kritisieren, über die die Schiffe von der Werft aufs Wasser gebracht werden, wischt er schon am Anfang beiseite. Die Werft unterstütze ja „umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen“.

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